Das Beratungsangebot der Fachstelle Bi+

Die Fachstelle Bi+ bietet in Berlin Unterstützung und Beratung zum Thema Bi+ in allen Lebens- und Arbeitsbereichen an. Unser Angebot richtet sich an alle cis-, trans*- und inter*-geschlechtlichen sowie nicht-binären Personen, die sich innerhalb des Bi+ Spektrums** verorten oder sich selbst als questioning beschreiben – unabhängig davon, ob du geoutet bist oder nicht. Wir beraten auch Angehörige, Partner*innen, Freund*innen sowie Fachkräfte, die beruflich mit dem Thema Bi+ arbeiten.

 

Unser Beratungsangebot 

Für wen wir da sind

  • Menschen, die sich innerhalb des gesamten Bi+ Spektrums (bisexuell / pansexuell bzw. -romantisch) verorten.
  • Personen, die sich mit ihrer sexuellen Orientierung und/oder romantischen Identität noch unsicher sind (questioning).
  • Menschen, die (noch) nicht geoutet sind.
  • Angehörige, Partner*innen, Freund*innen.
  • Fachkräfte, die beruflich zum Thema Bi+ arbeiten bzw. Schnittstellen zum Thema haben.

Beratungsmöglichkeiten

  • Persönliche Beratung: In unserem Büro in Berlin-Schöneberg.
  • Telefonische Beratung
  • Online-Beratung
  • Anonyme Beratung: Auf Wunsch bieten wir, soweit es uns möglich ist, auch anonyme Beratung an, um Dir größtmöglichen Schutz und Vertraulichkeit zu bieten.

Dauer der Beratung

  • Ein Termin dauert in der Regel 60 Minuten.

Kosten

  • Unsere Beratungen sind kostenfrei, da die Fachstelle Bi+ durch die Stadt Berlin gefördert wird.

Beratungssprachen

  • Deutsch und Englisch; bei Bedarf können weitere Sprachen durch Sprachmittler*innen unterstützt werden.

Barrierefreiheit

  • Unsere Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht.
  • Der Zugang zu unseren Räumlichkeiten kann über einen Fahrstuhl erfolgen. Bitte gib uns im Vorhinein Beschied, da sich unser Fahrstuhl nicht am Haupteingang befindet.
  • Ab Februar 2025 steht auch eine rollstuhlgerechte Toilette zur Verfügung.

Themen, die Du als Privatperson in einem geschützten Raum besprechen kannst, sind zum Beispiel

  • Identitätsfindung und Umgang mit Coming-Out (eigenes oder das einer angehörigen Person): Begleitung und Stärkung in dieser oft herausfordernden Phase.
  • Beziehungs- und Familienfragen: Unterstützung bei Konflikten oder Trennungen, Fragen zu nicht-heteronormativen Beziehungsmodellen, Familienplanung und Kommunikation im familiären Kontext.
  • Umgang mit Diskriminierung: Beratung zu negativen Erfahrungen im privaten Umfeld, in Beruf, Gesellschaft oder innerhalb der queeren Community.
  • Bi+ im Lebensverlauf: Orientierung und Unterstützung z.B. für ältere Bi+ Personen und Angehörige.
  • Sexualität und Gesundheit: Fragen oder Gesprächsbedarf zu Safer Sex und sexpositiven Lebensweisen, Umgang mit diskriminierenden Erfahrungen im Gesundheitssystem (Ärzt*innen und Therapeut*innen).
  • Krisen: Unterstützung in belastenden Lebenssituationen.

Wichtig: Für bestimmte Anliegen, wie akute psychiatrische und/oder psychologische Notfälle, rechtliche Fragen oder Themen wie Sucht, Wohnungslosigkeit oder akute Gefährdung durch partnerschaftliche
und/oder familiäre Gewalt, verweisen wir auf spezialisierte Stellen.

Fachkräfte

Sie haben beruflich Schnittstellen zum Thema Bi+? Sie möchten sich und Ihr Team weiterbilden und sensibilisieren? Sie haben Fragen zu den besonderen Bedarfen von Bi+ Personen?

Wenn Sie diese oder eine ähnliche Frage haben, dann melden Sie sich bei uns! Die Fachstelle Bi+ berät und unterstützt nicht nur Privatpersonen, sondern auch Fachkräfte der Berliner Verwaltung und Politik, genauso wie Mitarbeitende aus anderen (queeren) Trägern.  

 

Unser Ansatz – Was uns wichtig ist

Wir arbeiten kontinuierlich daran, in unseren Beratungen einen möglichst geschützten Raum zu schaffen, in dem Du Dich so angenommen fühlen kannst, wie Du bist. Dabei reflektieren wir unsere Haltung und eigene gesellschaftliche Positionierung stetig und streben eine diskriminierungssensible und intersektionale Perspektive an, die berücksichtigt, dass Mehrfachdiskriminierungen und strukturelle Benachteiligungen Dein Leben prägen (können).

Unsere Methode

Die Fachstelle Bi+ orientiert sich an der systemischen Beratung, einer bewährten und ganzheitlichen Methode. Im Mittelpunkt steht Dein Anliegen – nicht als isoliertes Problem, sondern eingebettet in die Wechselwirkungen mit Deinem sozialen Umfeld. Gemeinsam betrachten wir Deine Lebenssituation aus unterschiedlichen Perspektiven, um neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Diese Methode stärkt Deine Selbstwirksamkeit und unterstützt Dich dabei, passende Lösungen für Dich zu entwickeln.

Grundprinzipien unserer Arbeit:

  1. Vertraulichkeit und Anonymität: Wir garantieren Schweigepflicht und gehen soweit möglich auf den Wunsch nach Anonymität ein.
  2. Selbstbestimmung: Du entscheidest, worüber gesprochen wird und wie tief wir in Themen eintauchen.
  3. Diskriminierungssensibilität: Deine Identität und Lebensweise werden nicht bewertet, sondern wertgeschätzt. Wir arbeiten aus einer intersektionalen Perspektive.
  4. Empowerment: Unser Ziel ist, dass Du gestärkt und mit neuen Perspektiven aus der Beratung gehst.
  5. Ganzheitliche Sichtweise: Wir betrachten Dich und Dein soziales Umfeld, um Zusammenhänge zu verstehen und Lösungsansätze zu entwickeln.

Wir geben dir während unserer Beratung keine vorgefertigten Antworten, sondern möchten Dich dabei unterstützen, eigene Wege zu finden, die zu Dir und Deiner Lebenssituation passen.

 

Kontakt: So erreichst Du uns

Ansprechperson:
Carolin Reiß (sie/ihr)

E-Mail:
beratung@biberlin.de

Telefon:
030 91 45 74 84

Adresse der Fachstelle Bi+:
Feurigstraße 54, 10827 Berlin

Bei Fragen zur Arbeit der Fachstelle Bi+:
fachstellebiplus@biberlin.de

Beratungszeiten:
Nach individueller Terminvereinbarung – melde Dich gern per E-Mail oder Telefon, um einen Termin zu vereinbaren.



** Begriffserklärung
 

Bi+ oder Bi Plus ist ein Überbegriff für alle nichtmonosexuellen Menschen, Identitäten und Lebensrealitäten. Das Plus ist ein Platzhalter für verschiedene Labels und Selbstbezeichnungen wie „pansexuell”, „omnisexuell”, „biromantisch” oder „heteroflexibel”. Weitere Begriffe finden sich in unserem Glossar


Die Arbeit der Fachstelle ist gefördert durch: